Künstlerin / Artist Hannah Gernhäuser

 

 

Short-Bio

Hannah Gernhäuser is a German artist based in Cologne.
She studied at the art academy of Düsseldorf, where she graduated in summer 2024.

Her work mainly consist of large format paper drawings made from ink and watercolours.
During her studies, she developed her very own language through and with brick like
structures, in which she can express mental processes and feelings artistically.
In this way, the bricks help her to handle her own experiences and express an inner
development. As this development does not take place in foreseeable steps, but as a
process, both the individual rows of bricks and the bricks themselves are not uniform
and linear in her works. She also has been keeping her so-called brick diaries since
2019 and she published the first of them by herself as “Gernhäuser's Brickdiary”.


In addition to her drawings, Hannah Gernhäuser is dealing with typographic works in
natural stone and the technology of lithography. In her graduation show, she called “Mir
zur Feier” (To me to celebrate), her aim was to display the hole variation of her artist
work. The title, which she cut into a stone, was inspired by a poem book of Rainer Maria
Rilke from 1910, where he impressed his feelings as young man and poet. Hannah
Gernhäuser felt related to this, because her works are also about her feelings as an
young person and artist.

Über meine Arbeiten

In meiner künstlerischen Arbeit beschäftige ich mich seit Jahren mit Strukturen, die aus Backsteinen bestehen. Zunächst in Form von Backsteinhäusern und nun in mauerartigen Gebilden. Dabei interessiert mich die Doppeldeutigkeit von Mauern und Strukturen. So stehen diese zum einen für Stabilität, Sicherheit und Schutz, zum anderen versinnbildlichen Mauern Hindernisse, Ausgrenzung und Zurückweisung.

Mit der Zeit habe ich mit den Backsteinen eine mir ureigene Sprache entwickelt, in der ich seelische Vorgänge und Zustände künstlerisch ausdrücken kann.

So dient mir eine durch Backsteine strukturierte Mauer auch dazu, eigene Erfahrungen zu verarbeiten und einer inneren Entwicklung Ausdruck zu verleihen. Da diese Entwicklung nicht in absehbaren Schritten, sondern prozesshaft verläuft, sind in meinen Arbeiten sowohl die einzelnen Steinreihen als auch die Steine selbst nicht einheitlich und geradlinig.

Risse, Spalten und plötzliche Veränderung in Struktur und Größe der Backsteine stehen im übertragenen Sinne für Verluste oder unvorhergesehene Veränderungen und Ereignisse im Leben.

 

Darüber hinaus empfinde ich die unendlichen Variationsmöglichkeiten von Struktur und Rhythmus, als unerschöpfliches und aufregendes Forschungsfeld. Auch ermöglicht die ruhige Bestätigung des Rasters eine Verbindung von uneinheitlichen, zeichnerischen Kompositionen. In der Folge ergibt sich ein harmonisches Zusammenwirken von Bildelementen innerhalb der Zeichnung. Auch ist jeder von mir gezeichnete Stein einzigartig und steht symbolisch für einen Teil des Großen und Ganzen einer Gesellschafts- oder Wesensstruktur.

 

Meine Zeichnungen fertige ich hauptsächlich mit schwarzer Tusche an. In einem zweiten Arbeitsschritt aquarelliere ich sie, wenn es sich richtig anfühlt. Während des Zeichnens befinde mich in einem fortlaufenden Prozess zwischen Intuition und Reflexion, in dem ich Entscheidungen über Komposition und Aufbau des Bildes treffe.